Es ist so weit, seit dem 10.10.2023 ist der neuste Schattengrenzen-Band erhältlich. Grenzgänger setzt fort, was in Der Rebell begann. Die Geschichte um die Todesnacht, die Christian und Michael Hoffmann halbwegs gut überstanden hatten, ihr ältester Bruder Oliver jedoch nur durch sehr viel Glück, wird fortgesetzt. Hier noch mal der Klappentext zu Der Rebell:
Der 16-jährige Oliver und seine jüngeren Brüder Christian und Michael überleben nur knapp ein Massaker. Ihr Vater ermordet nicht nur ihre Mutter, sondern auch zwei weitere Geschwister. Das Motiv scheint auf der Hand zu liegen: Untreue. Aber Oliver will daran nicht glauben, insbesondere, als auf Christian ein weiterer Anschlag verübt wird. Unter Verdacht steht ihr Großvater, der einzige angebliche Verwandte, der ihre Vormundschaft übernehmen soll. In seinem Haus werden mehrere Tote gefunden, doch die Leichen liegen bereits seit 70 Jahren dort. Die Fälle scheinen nichts miteinander zu tun zu haben, allerdings will Oliver nicht an Zufälle glauben. Gemeinsam mit dem unerfahrenen Kommissar Daniel Kuhn und dem überreizten Matthias Habicht versucht er Parallelen in den Fällen zu finden. Doch schon bald wird klar, dass sie trotz Polizeischutzes nicht sicher sind, denn ihre Gegner scheinen nicht unter den Lebenden zu weilen …
Im letzten Band hatten die drei Brüder große Ambitionen den Fall ihres Vaters aufzuklären und den starken Verdacht, dass dessen Chef und engster Freund eine entscheidende Rolle am Niedergang der Hoffmanns tragen könnte, weshalb Oliver – gegen jeden Rat und alle Vernunft – nach Beweisen bei Amman Aboutreika suchen wollte. In Grenzgänger bekommt Oliver mit, wiesehr er damit seinen Brüdern schadet und in welche Gefahr er sie bringt. Aber nicht nur die drei Jungen, auch die Kommissare Lukas George, Daniel Kuhn und Matthias Habicht bekommen Probleme. Mit jeder Handlung, jedem Telefonat und jedem Entschluss, geraten die drei Männer tiefer in eine Abwärtsspirale. Darüber hinaus häufen sich die Geistererscheinungen. Es sind nicht mehr nur Erscheinungen, Wesen hinter den Spiegeln, “Wächter” und “Empusen”, dieses Mal geraten sie an Geschöpfe, die physischen Schaden anrichten können.
Hier zwei kleine Ausschnitte aus dem Buch. Den ersten erlebt ihr aus Daniels Sicht:
Daniel strich sich mit beiden Händen das lange Haar aus dem Gesicht und versuchte noch einmal seinen Wagen zu starten. Wieder sprang der Passat nicht an. Er atmete tief ein und blies die Luft aus den Backen. Kälte brannte in seinem Hals, eine Gänsehaut lief ihm über die Unterarme und fröstelnd zog er die Schultern hoch. Er legte die Stirn in Falten und pustete in seine hohle Faust. Waren die Temperaturen so schnell gefallen?
Seine Nackenhaare richteten sich auf.
Aus dem Augenwinkel nahm er ein Zucken im Rückspiegel wahr. Ein Passant? Noch während er daran dachte, wusste er, er hatte sich geirrt. Etwas versuchte aus seinem Gefängnis im Totenreich zu entkommen. Nervös befeuchtete er die Lippen und starrte angestrengt zu dem Spiegel. Eine wellenförmige Bewegung kräuselte die Oberfläche wie Wasser, sodass das Bild der Rückbank und des Heckfensters zerbrach. Sein Atem kondensierte. Im gleichen Moment spürte er ein schwaches Kratzen von schartigen Nägeln zwischen Hals und Kiefer, das Tasten einer knochigen Hand, die seine Kehle streifte. Ächzend riss er die kalten Geisterfinger fort. Sein Herz schlug schnell, und seine Lungen stachen, als würde er Nadeln atmen. Er rang nach Luft. Warmes Blut lief aus seiner Nase über Lippen und Kiefer und tropfte auf seine Knöchel. Die Stofflichkeit des Geistes zerrann zu Nichts. Panisch tastete er nach dem Gurt, als sich ein kleiner Körper über die Rückenlehne stemmte und ungeschickt nach vorne einbrach, um auf der Mittelkonsole liegen zu bleiben. Noch bevor Daniel sich aus seinem Sitz befreien konnte, stützte das Geschöpf sich auf seinem Knie ab, und der von langem Haar verschleierte Kopf zuckte hoch.
Das zweite Erlebnis hat Oliver mit Amman:
Amman blieb stehen, drehte sich um und richtete den Blick gegen die Decke. Langsam sank er gegen die Wand. Schweiß glänzte auf seinem Gesicht, sein Atem ging schnell und flach. Er zitterte. Mühsam, wie gegen einen Widerstand, hob er die Hände und rieb sich über das Gesicht.
In diesem Zustand konnte Oliver ihn sich nicht selbst überlassen. Er folgte ihm. Vorsichtig trat er an seine Seite. »Amman?«, flüsterte er. Dessen glasiger Blick glitt herum und blieb an der Balustrade der Galerie hängen. Still schloss er die Lider.
Oliver empfand Sorge, vielleicht war sie ungerechtfertigt, aber er hatte den Eindruck, dass mit Amman etwas Schreckliches passierte und er für viele Dinge gar nichts konnte. Sacht berührte er ihn an der Schulter. »Soll ich dir etwas bringen? Wasser, Tabletten, irgendetwas?«
Er zuckte zusammen, schwerfällig schüttelte er den Kopf, dann drückte er sich von der Wand weg, machte einen unsicheren Schritt nach vorn und stützte sich auf der Balustrade ab. Eine Vielzahl von Nachbildern löste sich aus ihm und vollführte dieselbe Bewegung, nur um sich wieder mit ihm zu vereinen.
Oliver wich zurück. Was geschah mit Amman?
Neugierig geworden? Hier geht die Geschichte weiter:
Grenzgänger: Schattengrenzen 3
Klappentext:
Oliver lässt sich auf das riskante Unterfangen ein, Beweise für Amman Aboutreikas Schuld im Mordfall an seiner Familie zu finden. Gemeinsam mit seinen Brüdern Michael und Christian zieht er in die Aboutreika-Villa. Doch die Grenzen zur Geisterwelt sind in dem Anwesen ungewöhnlich dünn und verschwommen, sodass er schon bald orientierungslos zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten wandelt. Auch Ammans Pläne sind nicht durchschaubar, so zeigt dieser von der ersten Minute ihres Eintreffens an seine dunkle Seite. Schon bald schweben nicht nur Oliver und seine Brüder in Gefahr, sondern auch für Kommissar Daniel Kuhn und dessen Kollegen spitzt sich die Lage zu …
Angaben zum Buch
Taschenbuch, 300 Seiten
ISBN Printausgabe: 978-3-99144-028-4
ISBN pdf: 978-3-99144-029-1
ISBN ePub: 978-3-99144-030-7
ISBN PRC/Mobi: 978-3-99144-031-4
Preis eBook: 6,99 €
Preis Print: 15,46 €